Der Unterhaltungsverband Aller (UHV) lud am 25. Februar 2025 Vertreter der Verbandsgemeinde Flechtingen und der Stadt Oebisfelde-Weferlingen zu einem Informationsgespräch ein. Ziel war es, den Verband und seine Aufgaben vorzustellen sowie Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auszuloten. An dem Treffen nahmen unter anderem Andreas Löbe, Geschäftsführer des UHV Aller, der Landtagsabgeordnete Tim Tessmann, Marc Blanck, Bürgermeister der Stadt Oebisfelde-Weferlingen, Peter Schorlemmer, Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Oebisfelde-Weferlingen, Tim Krümmling, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Flechtingen, sowie Sandra Hietel-Heuer, Mitglied des Landtags und stellvertretende parlamentarische Geschäftsführerin der CDU-Fraktion, teil.
Der UHV ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und für die Gewässerunterhaltung im Wassereinzugsgebiet der Aller in Sachsen-Anhalt zuständig. Das Verbandsgebiet umfasst rund 42.000 Hektar, wobei die Stadt Oebisfelde-Weferlingen das größte Einzugsgebiet darstellt, gefolgt von der Verbandsgemeinde Flechtingen. Die regelmäßige Überprüfung der Gewässer erfolgt durch die Schaukommission, die sich aus Landwirten sowie Vertretern der Naturschutz- und Wasserbehörden zusammensetzt. Der Betriebshof des Verbandes mit integriertem Verwaltungsteil befindet sich in Weferlingen.
Während des Gesprächs wurde eine Vielzahl an Themen diskutiert. Unter anderem wurde die Einrichtung einer Wasserwehr angesprochen, die sich für den ländlichen Raum jedoch aufgrund des Mangels an Personal als nicht realisierbar herausstellt. Ein weiteres wichtiges Thema war der Umgang mit Stauanlagen und privaten Staurechten. Tim Krümmling wies darauf hin, dass insbesondere private Stauanlagen, wie sie etwa im Flechtinger Bereich existieren, Auswirkungen auf die Stadt Oebisfelde-Weferlingen haben können. Sollte beispielsweise in Flechtingen eine Stauanlage geöffnet werden, könne dies direkte Folgen für die Gewässer in Oebisfelde-Weferlingen haben. Auch die allgemeine Reinigung der Gewässer sowie die technische Ausstattung des Verbandes wurden thematisiert. In diesem Zusammenhang regte Bürgermeister Marc Blanck an, zu prüfen, welche Aufgaben möglicherweise an den Unterhaltungsverband übertragen werden könnten, um eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zu stärken.
Ein weiteres zentrales Anliegen war der dringende Personalbedarf im Bereich des Fördermittelmanagements. Während die Akquise von Fördergeldern gut funktioniere, fehle es an ausreichend Personal für deren Abwicklung, erklärte UHV-Geschäftsführer Andreas Löbe. Zudem wurde die Bedeutung des Wassergesetzes hervorgehoben, dessen bevorstehende Anpassung als essenziell für die zukünftige Arbeit des Verbandes betrachtet wird.
Mit Blick auf die kommenden Jahre wurde deutlich, dass sich die Anforderungen an die Gewässerunterhaltung stetig verändern. Neben den Vorgaben der EU-Wasserrichtlinie rücken auch Themen wie Wasserrückhalt, der Umgang mit verrohrten Gewässern sowie die Auswirkungen des Klimawandels und ökologische Fragestellungen zunehmend in den Fokus. Ebenso spielt die Umsetzung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für Kommunen eine immer größere Rolle.
Das Gespräch machte deutlich, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Unterhaltungsverband Aller, der Verbandsgemeinde Flechtingen und der Stadt Oebisfelde-Weferlingen ist, um die Herausforderungen der Wasserwirtschaft gemeinsam anzugehen. Alle Beteiligten waren sich einig, dass der Dialog fortgesetzt und mögliche Kooperationsmöglichkeiten weiter ausgelotet werden sollten.