Gemeinde Bülstringen
Die Gemeinde Bülstringen besteht aus folgenden Ortsteilen:
- Bülstringen
- Wieglitz
Die Bülstringer haben eine Leidenschaft für Kürbisse. Alle 2 Jahre feiern sie Anfang Oktober das große Kürbisfest, auf das sie sich schon seit dem Frühjahr vorbereiten. Sie ziehen in ihren Gärten die unterschiedlichsten Kürbissorten heran und kreieren pünktlich zum Fest neben fröhlichen Dekorationen aus diesem Gemüse auch spezielle thematische Schaubilder.
Da gibt es Pittiplatsch und Schnatterinchen als Kürbisfiguren, einen Erntewagen oder eine Gruselshow - Hauptsache originell! Zu jedem Fest gibt es einen großen Wettbewerb um die besten Ideen, denn das Publikum wandert durchs Dorf und gibt dann seine Stimmen ab, um den „Kürbiskönig“ zu krönen.
Zur Erholung gibt es den Törner See mit einer individuell entworfenen Kneippanlage und einem Trimm-Dich-Pfad mit zahlreichen aktuellen Geräten. Ein Hingucker sind die verdrehten Bäume, deren Kronen im Erdreich stecken, während die Wurzeln in den Himmel weisen.
Am Mittellandkanal haben die Bülstringer eine Promenade entworfen, die auch ein Ostseebad freuen würde. Sehenswert ebenfalls das Bürgerzentrum mit großem Spielplatz und die Heimatstube mit dem Wappen der Gemeinde. Die Streitaxt im Wappen erinnert an einen historischen Streit mit der benachbarten Kreisstadt Haldensleben. Noch heute legen die Bülstringer viel Wert auf ihre Eigenständigkeit.
Die Gemeinde verfügt über eine ausgezeichnete Infrastruktur bis hin zu regionalen Radwegen, was durch einen gesunden Gewerbestandort ermöglicht wurde. Hier spielt vor allem der immens große Getreideumschlaghafen mit den entsprechenden Firmen eine große Rolle.
Kleine Extras wie den Bürgerbus, mit dem die Älteren zum Einkaufen gefahren werden oder die Kleineren zu einem Ausflug, sind durch eine Stiftung möglich. Eine wohltätige ältere Einwohnerin hatte der Gemeinde ihr Hab und Gut (unter anderem die Villa, in der sich die Kindertagesstätte befindet) als Stiftung für die Senioren und Kinder vermacht.
Interessant ist auch der Ortsteil Wieglitz der Gemeinde Bülstringen (171 Einwohner) mit seinem gerade zur Schifferkirche ernannten Gotteshaus mit vielen Veranstaltungen bis hin zum Kleinkunstfestival Grenzgänger. In Wieglitz wird ein besonderer Pfingstbrauch gepflegt. Früher war das Fiesmeierumsingen sehr verbreitet in unserer Region und in vielen Orten anzutreffen. Heute gibt es nur noch ganz wenige Dörfer, die diesen Brauch am Leben erhalten. Zu Pfingsten tanzt dazu ein komplett mit Birkengrün und Blumen geschmückter „Fiesmeier“ mit hohem Kopfputz und Gefolge am frühen Morgen durch das Dorf. Die Umsinger klingeln an jeder Tür und fordern mit einem traditionellen Lied zur Herausgabe von Eiern, Wurst und Speck auf, um daraus ein gemeinsames Frühstück zu bereiten. Ein großer Spaß und ein großer Zusammenhalt für das Dorf.
Sportclubs und Vereine:
- SG Bülstringen e.V.: Fussball, Volleyball, Tischtennis, Tanzen, Aerobic
- Reit und Fahrverein Sankt Georg
- Dorf-Erneuerungsverein
- Angelverein, Ortsgruppe Bülstringen
- Freiwillige Feuerwehr
- Kirchengemeinde
Weitere interessante Informationen rund um die Gemeinde Beendorf finden Sie unter:
kontakt
Bürgermeister:
Fahrenfeld, Sven
Sprechzeiten:
jeweils 17:00-19:00 Uhr
jeden Montag
Hauptstraße 50
39345 Bülstringen
Telefon: 039058 2342
E-Mail: bgm@gemeinde-buelstringen.de
Geschichte
Die Gestaltung einer Wappendokumentation für die Gemeinde Bülstringen wurde in Absprache mit der Verwaltungsgemeinschaft im Oktober 1995 an den Magdeburger Heraldiker Jörg Mantzsch in Auftrag gegeben, um im Siegel, ggf. auf der Flagge der Gemeinde und im sonstigen Gebrauch ein den Regeln der Heraldik entsprechendes und offiziell genehmigtes Wappen als Hoheitszeichen des Ortes zu führen.
Bülstringen führte bisher kein offiziell genehmigtes Wappen. Auch ist kein historisches Bildsiegel des Dorfes bekannt.
Es war Beschluss des Gemeinderates, ein historisches Ereignis aus dem 17. Jahrhundert in das neu zu schaffende Wappen aufzunehmen. Damals kam es zu einem Lokalkrieg zwischen den Bülstringern und der Stadt Neuhaldensleben. Die Bürger von Neuhaldensleben trieben von alters her ihre Kühe und andere Weidetiere durch die Gemarkung von Bülstringen. Offensichtlich war das zum Schaden der Gemeinde, die sich das verbat. Es kam zu einer Auseinandersetzung, indem Neuhaldensleber Bürger - voran der Bürgermeister - mit Hieb- und Stichwaffen ausgerüstet, die Bülstringer überfielen. Dabei gab es Tote und zahlreiche Verwundete. Nach Beschwerden beider Parteien zu ihrer Landesregierung wurden die Neuhaldensleber verurteilt - der Bürgermeister sogar zum Tode, welches Urteil später jedoch nicht vollstreckt wurde.
Als Konsequenz dieser für die Gemeinde Bülstringen wichtigen Angelegenheit wurden die Gemarkungen und das Triftrecht aus dem bisherigen Gewohnheitsrecht in festgelegte Rechtsformen gewandelt.
In Erinnerung dieser Begebenheit gibt es noch heute den „Mordgraben“ und den „Triftweg“ bei Bülstringen. Beide sind im Wappen durch einen blauen und goldenen Schräglinksbalken symbolisiert. Der blaue Kuhkopf nimmt Bezug auf den Viehtrieb als Anlass des o. g. Ereignisses; die Hellebarde drückt die kriegerische Auseinandersetzung aus, zumal in einer überlieferten Beschreibung ausdrücklich auf die Benutzung von Hellebarden als Waffen gegen die Bülstringer verwiesen wird.
Die Gemeinde Bülstringen nordwestlich von Haldensleben liegt am Mittellandkanal im Tal der Ohre. Im Norden der Gemeinde erstrecken sich die Calvörder Berge und der Calvörder Forst.
Die evangelische Kirche von Bülstringen aus dem Jahr 1708 hat eine prächtige barocke Ausstattung. Es gibt einen großen Kanzelaltar aus der Entstehungszeit. Der Wehrturm und der Taufstein entstanden Anfang des 13. Jahrhunderts. Eine Besonderheit ist die Sitzordnung der Dreifaltigkeitskirche in Form eines langgestreckten Achteckes.
Das barocke Kirchengebäude wurde 1708 an einen romanischen Turm angebaut. Als Schöpfer wird der Braunschweigische Landbaumeister Hermann Korb vermutet. Der Innenraum ist einem achteckigen Zentralbau angenähert. Die reiche Ausstattung, darunter ein großer Kanzelaltar, stammt aus der Entstehungszeit. Werke des Mittelalters, wie ein spätgotisches Kruzifix aus dem 16. Jahrhundert sowie zwei Glocken des 13. und 14. Jahrhunderts wurden miteinbezogen.